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Auf dem Landweg nach New York

Inhalt:
Anne, Efy, Elisabeth, Johannes und Kaupo: 2014 hatten wir alle unser Kunststudium abgeschlossen und uns zum Kollektiv "leavinghomefunktion" zusammengeschlossen. Wir wollten die Privatsphäre unserer Ateliers und das Sicherheitsnetz unserer häuslichen Umgebung hinter uns lassen. Und so entstand ein Plan: Wir würden 40.000 Kilometer zurücklegen, von Deutschland aus tief in den russischen Fernen Osten ... bis nach New York City! Wir hatten ein Team, wir hatten eine Route, alles, was noch fehlte, war das richtige Fahrzeug zu finden. Die Ural 650 war die perfekte Wahl: Sie war auf unserer gesamten Route bekannt. Wir hörten, dass es einfach ist, Ersatzteile zu finden und sie leicht zu reparieren ist.
Wenn Sie der roten Linie auf der Karte folgen, führt unsere Reise von Deutschland aus durch den Balkan in Richtung Kaukasus. Von dort aus geht es weiter nach Russland, Kasachstan und ins Altaigebirge ... Weiter in die Mongolei ... Und noch tiefer in die entlegensten Winkel des russischen Fernen Ostens.
In der Region Kolyma, wo Taiga auf Tundra trifft, verlässt die rote Linie die Straße und folgt einem sibirischen Fluss nach Norden bis zur Beringstraße: eine 80 km lange Wasserscheide, die Russland von Alaska trennt. Von Alaska aus führt unsere Route weiter durch den wilden Yukon bis hinunter nach British Columbia und zu den Lower 48, bis sie schließlich in New York City endet.
Die ersten 30.000 Kilometer unserer Reise waren eine einzige Fahrstunde und ein ununterbrochenes Reparatur-Tutorial! Wir lernten, wie wir unsere klapprigen Ural-Motorräder durch die raue mongolische Steppe steuern konnten. Wir lernten, was es bedeutet, mitten in der abgelegenen Wildnis zu sein, ohne ein Krankenhaus in Sichtweite ... und was passiert, wenn Straßen im Norden Russlands überfluten und Brücken nicht mehr existieren. Als schließlich alle Straßen endeten, war es an der Zeit, Helme gegen Schwimmwesten und Achsantriebe gegen Propeller auszutauschen! Nach achtmonatigen Experimenten gelang es uns, unsere Motorräder in Amphibienfahrzeuge zu verwandeln. Im Sommer 2016 machten wir uns auf den Weg, um 1600 km auf dem Kolyma-Fluss in Richtung Arktischer Ozean zurückzulegen...
"Die Ural 650 gab das Tempo unserer Reise vor. Dieses klapprige Motorrad mit all seinen Pannen ließ unsere Reise anfangs unrealistisch erscheinen.
Es dauerte jedoch nicht lange, bis wir erkannten, dass jede Panne in Wirklichkeit ein echter Eisbrecher ist! Unsere Pannen ermöglichten es uns, mit Menschen auf dem Weg in Kontakt zu kommen, die uns herzlich die Türen zu lokalen Küchen, Wohnzimmern und vor allem zu Werkstätten öffneten!"
Mit der Hilfe all der Menschen, die uns am Straßenrand auflasen und uns auf dem Weg nach New York mitzogen und anschoben, schafften wir es schließlich nach New York ... nur etwas langsamer als mit dem Flugzeug!