Insyriated

Innen Leben

Inhalt:
Die Ehefrau und Mutter Oum Yazan harrt mit ihrem Schwiegervater, ihren drei Kindern Yara, Aliya und Yazan und der philippinischen Haushaltshilfe Delhani in ihrer Wohnung im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses aus. Ferner gewährt sie dem jungen Paar aus der zerstörten Nachbarswohnung, Samir und Halima, und ihrem Baby sowie Yaras Freund Karim, der bei einem Besuch von schweren Gefechten überrascht wurde, Unterschlupf in ihrem Heim. Oum Yazans Ehemann ist fort und wird für den Abend erwartet. Die Fenster der Wohnung bleiben aus Angst vor Scharfschützen mit Vorhängen bedeckt, während aus der Ferne Explosionen, Schüsse und Helikoptergeräusche zu hören sind. Die Wasserversorgung ist zusammengebrochen und jeder Gang nach draussen gefährlich. Strom, Internet und Telefon funktionieren nur zeitweise und aus der Wohnung im Obergeschoss sind bedrohliche Geräusche zu hören. Samir und Halima planen für den Abend die Flucht nach Beirut. Doch als Samir am Morgen das Haus verlässt, um Vorbereitungen für die Flucht zu treffen, wird er von einem Heckenschützen getroffen und bleibt reglos im Innenhof liegen. Die verängstigte Haushaltshilfe Delhani wird unfreiwillig Zeugin des Vorfalls und weiht Oum Yazan ein. Diese hält es für besser, Halima vorerst nichts davon zu erzählen, und weist Delhani an, ihr Wissen für sich zu behalten. Zunächst gelingt es Oum Yazan, den Familienalltag aufrechtzuerhalten. Gemeinsam wird gegessen, der Grossvater unterrichtet Enkel Yazan, während ihre älteste Tochter Yara mit Karim flirtet. Als es zu schweren Bombenexplosionen im Viertel kommt, überschlagen sich die Ereignisse. Über den Balkon verschaffen sich zwei Männer Zutritt in die verbarrikadierte Wohnung. Halima und ihr Baby schaffen es nicht, sich mit den anderen in der Küche zu einzuschliessen. Halima macht den Männern, die auf der Suche nachWertgegenständen sind, weiss, dass sich hinter der verschlossenen Tür nur eine alte Frau und ihr Sohn befinden. Daraufhin wird sie vom Älteren der beiden vergewaltigt, während Oum Yazan und die anderen gezwungen sind, dem Verbrechen durch die Tür zu lauschen. Die geschändete Halima ringt ihren Peinigern das Versprechen ab, die Wohnung und ihre Bewohner zu verschonen. Nachdem die beiden Männer gegangen sind, kümmert sich die Gemeinschaft unbeholfen um die unter Schock stehende Halima, die sich mit ihrem Baby in ihr Zimmer zurückzieht. Delhani bedrängt Oum Yazan, Halima vom Schicksal ihres Mannes zu erzählen, über das sie verbotenerweise bereits mit dem Grossvater Abou Monzer gesprochen hat. Als Halima am späten Abend schliesslich von Samirs Schicksal erfährt, erleidet sie einen Nervenzusammenbruch. Sie reisst die Vorhänge auf, um die Aufmerksamkeit der Heckenschützen auf sich zu ziehen und kann nur mit grösster Mühe wieder beruhigt werden. Halima macht sich daraufhin auf, Samirs Leichnam zu bergen. Karim und Yara helfen ihr dabei. Es stellt sich heraus, dass Samir noch lebt, aber durch eine Schusswunde schwer verletzt ist. Freunde von Oum Yazans Ehemann werden verständigt, die den bewusstlosen Samir fortbringen. Halima und ihr Baby sollen am nächsten Abend folgen. Über den Verbleib von Oum Yazans Ehemann können die Freunde nichts sagen. Sie raten ihr, die Wohnung zu verlassen, doch Oum Yazan will bleiben. In der Nacht, als kurzzeitig das Telefonnetz wieder funktioniert, erhält Oum Yazan eine kryptische Sprachnachricht von ihrem Ehemann. Am nächsten Morgen, als sein Sohn noch immer nicht zurückgekehrt ist, steht Abou Monzer rauchend vor dem verhangenen Fenster und ist den Tränen nahe.


Regie:
Philippe Van Leeuw

  • Drama
  • 2017
  • Belgien
  • 85 min.
  • Arabisch
  • UT: d
  • f
  • Flat
  • 16 J.
  • Agora

Start im Kiwi Scala:
2021-05-16

Darsteller:
Hiam Abbass (Oum Yazan), Diamand Abou Abboud (Halima), Juliette Navis (Delhani), Mohsen Abbas (Abou Monzer), Moustapha Al Kar (Samir), Alissar Kaghadou (Yara), Ninar Halabi (Aliya), Mohammad Jihad Sleik (Yazan), Elias Khatter (Karim)

Drehbuch:
Philippe Van Leeuw

  • Produktion:
    Guillaume Malandrin, Serge Zeitoun
  • Kamera:
    Virginie Surdej
  • Schnitt:
    Gladys Joujou
  • Musik:
    Jean-Luc Fafchamps
  • Ton:
    Chadi Roukoz
  • Ausstattung:
    Kathy Lebrun
  • Kostüme:
    Claire Dubien

Filmclub Scala
Cinedolcevita Schaffhausen