Ixcanul Volcano

Träume am Fusse des Vulkans

Inhalt:
María lebt in Guatemala, einem Land, das bei uns im Kino kaum je zu sehen ist und sicher nie so intensiv. María weiss sehr wohl, wie gut sie aussieht, und sie ist stolz, wenn sie sich farbenprächtig schmückt. Die Figuren in diesem Film sind Menschen, wie man ihnen an jenem Flecken Erde begegnet, an dem die Handlung spielt. Regisseur Jayro Bustamante ist da aufgewachsen, und man spürt es in jedem Atemzug seines ersten Spielfilms: Er kennt das Leben, von dem er erzählt, er hat aus dem Innern heraus die Geschichte entwickelt, die da am Fuss des mächtigen Vulkans leise brodelt. Die Menschen, die hier leben, arbeiten hart und haben kaum Zeit für grosse Träume. Die Tochter will gut verheiratet sein, dafür gibt man das Letzte. Aber unter den Jungen wachsen doch andere Sehnsüchte. Denn hinter dem alles dominierenden Vulkan soll ein anderes Land liegen, in dem alle Menschen ein Auto besitzen. Das, was von den USA im Dorf ankommt, ist wenig, aber anziehend genug, dass einer wie der Plantagenarbeiter Pepe sich aufmacht, es mit eigenen Augen zu sehen. Bustamante entwickelt seine Erzählung von der jungen Frau, die sich am Fusse eines Vulkans einem jungen Mann hingibt, um mit ihm eine andere Welt zu erfahren, in einer faszinierenden Fusion von grossem Leinwand-epos im Cinemascopeformat und intimer Betrachtung des indigenen Lebens. Alles ist gespielt, aber alles strahlt eine Wahrhaftigkeit aus, der man nicht mehr allzu häufig begegnet im Kino und der man sich kaum entziehen kann. Der Filmemacher fühlt dem indigenen Leben den Puls.
Walter Ruggle

Auszeichnungen:
• Berlinale 2015 - Silberner Bär, Alfred Bauer Preis für neue Tendenzen der Filmkunst
• Filmfestival Guadalajara 2015 - Bester Film und Bester Regisseur
• Filmfestival Cartagena 2015 - Bester Film
• Rencontres latines Toulouse 15 - Publikumspreis und Preis der französischen Filmkritik
• PKO OFF Camera, Krakau, Polen - Bester Film «Making Way»
• Internationale Filmschau Santo Domingo – Bester Erstlingsfilm
• Art Film Fest 2015 Trencin - Bester Film und Beste Hauptdarstellerin (María Telón)

Zitate:
«Ein Debüt wie ein Vulkanausbruch.»
Goethe Institut
«A powerful modern fable about the clash of civilizations in a Mayan farming community.»
Variety
«Der tiefe Einblick, den der Film gewährt, macht einmal wieder deutlich, wie Kino ein Fenster in die Welt sein kann. Ixcanul ist bestes Weltkino, und ein gefälliges noch dazu.»
Verena Schmöller, Kino-Zeit
«Erdig und authentisch: Alltag und Elend einer Kakchiquel-Maya-Familie am Fuße eines aktiven Vulkans.»
Christina Moles Kaupp, tip, Berlin
«In fantastisch kadrierten Landschaftstotalen und so intimen wie diskreten Grossaufnahmen entfaltet Bustamante das Drama der in einer Bretterbude hausenden Maya-Familie, die sich von der Verheiratung ihrer einzigen Tochter mit dem bessergestellten Aufseher materielle und existenzielle Sicherheit erhofft.»
Jan Schulz-Ojala, Tagesspiegel Berlin
«Le monde paysan guatémaltèque y est filmé de manière généreuse et bigarrée, et sans ce naturalisme souvent de mise dans le cinéma du Sud. Rien de fracassant à l’arrivée, mais le plaisir de découvrir un cinéaste dont on ignore tout des précédents travaux.»
Pascal Gavillet, Tribune de Genève
«Im Grunde ist sie eine moderne Variation von Friedrich Hebbels ‹Maria Magdalena›: das unschuldige Mädchen, das vor der Hochzeit geschwängert wird und in Ungnade fällt – nur dass Liebe, Treue und Vergebung bei Bustamante eine viel größere Rolle spielen.»
Reiner Reitsamer, Die Welt
«Grossartig wie eine griechische Tragödie.»
Der andere Film
«Das Gesicht der Hauptdarstellerin zieht einen in seinen Bann.»
Züritipp
«Ein Meisterwerk, authentisch und welthaltig!»
Seniorweb
«Ixcanul führt uns mit phänomenalem Blick für lebensechte Details in die Welt einer Indiofamilie.»
Movie News
«Bustamante und seine Schauspieler wissen also, wovon sie erzählen. Und das ist in jeder einzelnen Filmminute spürbar.»
RBB Berlin


Regie:
Jayro Bustamante

  • Drama
  • 2015
  • Guatemala
  • 93 min.
  • Spanisch
  • UT: d
  • f
  • Flat
  • 16 J.
  • Trigon

Start im Kiwi Scala:
2021-11-11

Darsteller:
María Mercedes Coroy (María), María Telón (Juana), Manuel Antún (Manuel), Justo Lorenzo (Ignacio), Marvin Coroy (El Pepe), Leo Antún (Spiritueller Führer)

Drehbuch:
Jayro Bustamante

  • Produktion:
    Maria Peralta, Pilar Peredo, Edgard Tenembaum, Jayro Bustamante
  • Kamera:
    Luis Armando Arteaga
  • Schnitt:
    César Díaz
  • Musik:
    Pascual Reyes
  • Ton:
    Eduardo Cáceres
  • Ausstattung:
    Pilar Peredo
  • Kostüme:
    Sofia Lantan

Filmclub Scala
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